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Die Unterstützung durch die Bundeswehr
für den Calwer Club war einfach riesig. Und da ist es doch an der Zeit, denen noch mal Dank zu sagen, die dem Verein mehr Unterstützung gewährten, als man eigentlich erwarten durfte. Stellvertretend für noch viele andere ein Dank an meine Kommandeure und Kompaniechefs, unsere Förderer in den ersten Jahren:
Generalmajor Walter Gericke, Kommandeur der 1. Luftlandedivision
Oberst Hans Teusen, Kommandeur der FschJgBrigade 25
Major Rolf-Günther Männchen, KpChef der Stabskompanie/FschJgBrig 25
Hauptmann Rutgar von Grawert-May, KpChef/Stabskompanie/FschJgBrig 25.

Und hier muss auch erwähnt werden, dass uns die Bundeswehr viele Jahre das FSC-Geschäftszimmer, die Gerätelager und Packplätze kostenlos zur Verfügung stellte. In den ersten Jahren wurde der Club auch mit Bekleidung (Panzerkombis, Springer- stiefel, Kradhelme) und Fallschirmen für die Schülerausbildung (T-10 für automatische Sprünge und Reservefallschirme) unterstützt.

Die Unterstützung war noch jahrelang gegeben und sie war auch Grundlage dafür, dass der Verein auch große Veranstaltungen schultern konnten. So waren große Teile der Stabskompanie/FschJgBrig 25 unter der Führung von Hauptmann von Grawert-May im August 1969 an der Durchführung des 1. Internationen Fallschirm-Schau- springens in das Rosenaustadion Augsburg, meiner Heimatstadt (ca. 3500 Zuschauer) und im Juli 1970 an der Vorbereitung und Durchführung der  7. Deutschen Meisterschaft in Calw beteiligt. In Calw waren im Verlaufe der achttägigen Meisterschaften über 10.000 Besucher auf dem Muckberg. Am ersten Sonntag war das Verkehrschaos perfekt, weil die Polizei auf den Ansturm von über 5.000 Zuschauern nicht vorbereitet war.


Der Ausbau der Schülerausbildung
ging hartnäckig weiter. Als Fallschirme standen uns nur ein paar Kohnke-Dreieck-Schirme (für automatische und manuelle Sprünge) und ein 10-35-28Ü (5-TU) zur Verfügung. 
Die Sprungplätze des Vereins in Bruchsal und Schwenningen/N. waren doch relativ weit entfernt und damit war die Ausbildung Zeit aufwendig und Kosten intensiv.
Hier ein steuerbarer Kohnke-Dreieck-Schirm (Bild: Siggi Herbst)
 



Im März 1967 fand dieser Wettbewerb der Alpenländer in Flims/ Schweiz statt. Ich war in der ersten Mannschaft des Deutschen Aero Club dabei. Im Riesenslalom zu schwach und im alpinen Zielspringen zu unerfahren, reichte es der Mannschaft des DAeC nur zu Platz sieben von neun teilnehmenden Mannschaften.

Mitte:         Hans   Bergmann/ Schweiz, der damals überragende Para-Ski- Meister   Rechts:       Rico Deutsch/ Österreich, einige Jahre immer vorne dabei      Links: ?



Die gemeinsamen Mannschaft des FSC 1. Luftlandedivision e.V. mit Alois Scherer und Klaus Zeisluft (StO Calw) und Ulrich Frank (StO Bruchsal) wurde Mannschafts- sieger. Nur als Vergleich zu heute: Meine Zielentfernungen waren 4,20 und 2,57 Meter!
Aber immerhin waren starke Springer aus USA, Frankreich, Österreich und die Nationalannschaft der Schweiz erst einmal zu schlagen.

Die Sieger im Gruppen-Ziel- springen:       v.l.          Alois        Scherer,    Klaus    Zeisluft,     Ulrich        Frank

Helmut Schlecht hatte sich beim Skitraining den Fuß gebrochen. So fungierte er in Lebach als Schiedsrichter und sprang natürlich (nicht nur dort) auch immer wieder mit dem „Gipsbein“. Den Krückstock in der linken Hand ging´s ab und eine sichere stehende Landung gegen den Wind war notwendig.

Vor dem Lebacher Wettbewerb trainierte der Bw-Kader wieder zwei Wochen in PAU (franz. FschJgSchule). Und wieder zum Vergleich zu heute: Nur 16 Sprünge waren die magere Ausbeute. Einmal lag´s am Wetter und zum anderen daran, dass man maximal nur drei Sprünge täglich machen durfte.

Und danach: 14 Tage Urlaub und privates Training in La Ferte Gaucher (Frankreich). 16 Sprünge, spezielles Stiltraining als Vorbereitung auf die Baden-Württembergische Meisterschaft. Die Kosten für all diese Unternehmungen machten manche Sorge.



wurde Ende Mai in Bruchsal ausgetragen. Alle Landesmeister kamen aus dem FSC 1.LLDiv e.V. Ich gewann das Stilspringen vor Zeisluft und Frank, Zeisluft siegte im Zielspringen und in der Kombination vor mir und Frank. Und ganz nebenbei wurden noch zwei Deutsche Rekorde im Zielspringen für eine 5-er- und eine 4-er-Mannschaft aufgestellt.



Anfang Juni trugen die in Europa stationierten US-Amerikaner ihre Meisterschaft in Großsachsenheim/Baden-Württemberg aus. Ein paar deutsche Sportkameraden waren eingeladen. Im Stilspringen wurde ich Dritter, mein 1. Platz im Zielspringen brachte mir aber auch den Kombinationssieg vor 22 Amerikanern.


Beim Zielspringen mit dem Para Commander „rauschte es manchmal schon ganz gehörig im Gebälk“, wenn man bei viel Wind im Ziel „einschlug“. Der Anflug erfolgte beim Zielsprung nur mit Wind, anders hatte man keine Chance. Im Wettkampf  wurde bis zu  7 m/s gesprungen. Der Schirmschub betrug 4 – 5 m/s. Und so schlug man bei starkem Wind schon mal mit ca. 40 km/h im Zielkreis ein. Eine Landung mit 15 – 20 km war eigentlich gemütlich.


Eine Ziellandung beim Wettkampf in Großsachsenheim    


Urlaub und Training in Frankreich
Jeder Urlaub wurde mit Training verbunden. Von Mitte Juli bis Anfang August ging es wieder privat ins Trainingslager nach La Ferte Gaucher.


So war´s in unserem „Urlaubscamp“

Die drei Wochen brachten 44 (!) Sprünge. Meine Stilzeiten lagen dann zwischen 10 und 11 Sekunden und am 25.07. wurde sogar eine Zeit von 9,7 Sek. erzielt, damals eine Spitzenzeit, auf die der Trainer mit Freude hinweist. „Weiß der Teufel“, warum es später im Stil einfach nicht mehr richtig lief.



Zwei Wochen Bw-Trainingslager in Altenstadt gingen der Meisterschaft in Degerfeld/ Tailfingen/BdWtbg Anfang September voraus. Das Stilspringen (nur 1 Sprung, ich war Zweiter) und damit die Kombination (bei Abbruch war ich Erster) wurden nicht beendet und nicht gewertet.
Im Zielspringen wurde unter ominösen Umständen der Belgier Alfred De Meester „Deutscher Meister“. Ominös deshalb, weil er einerseits die deutsche Staatsbürger-schaft nicht besaß, und deshalb in Konkurrenz nicht startberechtigt war.  Andererseits war er am Tag der ersten beiden Wertungsdurchgänge "Einzelziel"  (wegen einer Verletzung an der Lippe beim Stilspringen und ärztlicher Behandlung)  nicht anwesend und durfte unter besten Bedingungen am Folgetag zwei Sprünge nachholen. Das war trotz aller Verdienste eine der dunklen Seiten des damaligen Fallschirmsportreferenten im Deutschen Aero Club und des damaligen Landesreferenten NRW, welche die  Manipulation kannten und sogar unterstützten. Ich war noch zu unerfahren. In den Folgejahren schaute ich jedoch der Wettkampfleitung und dem Schiedsgericht immer „genau auf die Finger“ und ließ ihnen Unregelmäßigkeiten nicht unbeanstandet durchgehen. Der eigentliche Deutsche Meister – Klaus Zeisluft – wurde Zweiter, Scherer Dritter, Helmut Schlecht Siebter.                                                             

Im Gruppenzielspringen das gleiche Problem: Nordrheinwestfalen wurde – wiederum mit De Meester – Deutscher Meister.                                                                                                         Und dazu ein wichtiger Zusatz: Die hervorragende sportliche Leistung der Kameraden aus NRW will ich durch diese Zeilen nicht schmälern.


Klaus Zeisluft, Alfred De Meester, Alois Scherer


Alois Scherer und Klaus Zeisluft


Der für Baden-Württemberg startenden Mannschaft mit Scherer, Schlecht und Zeisluft (v.l.) wurde als zweiter Sieger der Titel zu Unrecht vorenthalten.


Helmut Schlecht am Para Commander



Auch im Umfeld gründeten sich immer mehr Fallschirmsportvereine. Besonderes aktiv war damals Schwenningen unter der Führung von Walter Schlenker. Ab 1967 wurde alljährlich das sehr beliebte internationale Freundschaftsspringen ausgetragen.
Beim ersten Wettbewerb vom 30.09. - 01.10.1967 belegte die Vierermannschaft des FSC 1.LLDiv.e.v. den dritten Platz.

                                                  

Und viel Spaß gab´s auch ...   


... im Juni beim Sprung ins Rosenaustadion in Augsburg ...


... und im August beim Wassersprung in Neckargemünd zum Hortensiensfest.
Ein Fallschirmsprung in ein Stadion oder gar in einen Fluss war damals eine große Attraktion.


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